Ich habe gar nicht so viele Finger, um alle mittlerweile auf dem Markt vorhandenen smarten Lichtsysteme aufzuzählen. Seit letztem Jahr gibt es von Paulmann mit Smik nun auch ein eigenes Gateway, welches über ZigBee mit einer Vielzahl an Leuchtmitteln und Schaltern verbunden werden kann.
Paulmann ist kein unbekannter Hersteller, sondern war schon mehrfach nicht nur bei uns auf dem Blog vertreten, sondern ziert fast schon wöchentlich die Seiten so mancher Zeitschrift. Bekannt wurde die Marke vor allem durch die Plug-and-Shine Outdoor-Serie, sowie durch das URail-Schienensystem.
Ich habe das Smik Lichtsystem jetzt seit knapp einer Woche im Büro in Benutzung und habe es mit der entsprechenden Smik App, verschiedenen Produkten und Schaltern ausprobiert. Ich werde mich hier auf die wichtigsten Punkte beschränken und euch einen Überblick über die Funktionen und Möglichkeiten zeigen.
Das Gateway
Alles dreht sich um das Gateway: Das ist bei anderen Herstellern nicht anders. Während bei Philips Hue die Steuereinheit mit Bridge betitelt wird, ist es bei Innr und auch bei Paulmann das Gateway. Die Funktionen sind im Grunde genommen gleich: Sie werden per LAN oder WiFi mit eurem Router verbunden und verteilen anschließend die Signale an die entsprechenden Leuchtmittel. Der hauptsächliche und größte Unterschied liegt in der Steuerung über die jeweilige App des Herstellers. Bei Paulmann hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass die Entwickler nicht nur schnell irgendeine App auf den Markt werfen wollten, sondern sie vorher selbst auch die ein oder andere Stunde auf dem Smartphone installiert hatten.
Unterstützt werden übrigens bis zu 50 Zigbee 3.0 Leuchten, Leuchtmitteln und Smart Plugs, sowie 5 Zubehörteile wie beispielsweise ein Paulmann Wandschalter. Durch zwei LED-Anzeigen auf der Vorderseite könnt ihr zudem den aktuellen Status des Smik Gateways erkennen, wobei dies nicht wirklich aussagekräftig ist. Sie zeigen lediglich an, ob eine LAN- oder Internetverbindung besteht.
Die Stromversorgung erfolgt über ein mitgeliefertes USB-C Kabel inklusive entsprechendem Adapter und auch ein Netzwerkkabel wird beigelegt. Wenn ihr euch einen Smik Account in der App erstellt, ist sogar das Steuern über das Internet möglich und somit außerhalb des WiFi-Bereichs.
Es lässt sich zwar nicht überprüfen, jedoch gibt Paulmann selbst an, dass das Hosting von Daten wie Nutzerkonten und notwendigen Paulmann-Cloudservices in Europa stattfindet. Darüber hinaus werden Nutzungsdaten nicht personenbezogen analysiert. Ein klarer Vorteil gegenüber so manch anderem Lichtsystem. Preislich liegt das Gateway bei 59,99 Euro.
Die Smik App
Die App hatte ich eben bereits angesprochen und mit ihr werdet ihr zwangsläufig viel zu tun haben, wenn ihr euch für das Smik Lichtsystem entscheiden. Über die App könnt ihr verschiedene Farben einstellen, euch eigene Automationen ausdenken und neue Produkte in das System anlernen. Bevor ihr die App allerdings vollumfänglich nutzen könnt, müsst ihr das Gateway einmalig hinzufügen und somit als Steuerzentrale deklarieren.
Das klappt mit dem rückseitig angebrachten QR-Code, der über die Smartphone-Kamera eingefangen wird und alle wichtigen Informationen bereithält. Alternativ geht es auch manuell, dort müsst ihr allerdings eine Menge Zahlen und Buchstaben eintippen, daher nicht zu empfehlen.Da ich schon viele Smarthome-Apps auf dem Smartphone hatte und der Natur geschuldet auch viel mit Ihnen arbeite, kann ich natürlich einen guten Vergleich ziehen und da gefällt mir die Paulmann Smik App außerordentlich gut. Während ein Smart Plug natürlich nur an und aus geschaltet werden kann, haben White Ambiance oder farbige Leuchtmittel deutlich mehr Auswahlfelder.
In der App stehen euch dazu beispielsweise eine längliche Schiebefläche für den Weißbereich oder ein rundes Farbauswahlfeld zur Verfügung. Ihr findet ebenfalls auch vorgefertigte Szenen, könnt aber auch selbst eigene Szenen erstellen, die dann auf einen Schalter gelegt werden. Automationen bzw. Routinen lassen sich über einen extra Reiter einstellen, wo euch dann drei verschiedene Auswahl-Routinen angezeigt werden: „Timer“ als Countdown, „Zielzeit“ als Zeittrigger oder „Zeitraum“ für ein bestimmtes Verhalten der Leuchtmittel über einen längeren Zeitraum.
Im Vergleich zur Philips Hue App wirkt sie allerdings noch ein wenig „zu aufgeräumt“, was aber auch des jungen Alters der App geschuldet ist. Die Philips Hue App ist mittlerweile seit knapp 11 Jahren auf dem Markt und Paulmann sammelt noch das Konfetti vom ersten Geburtstag auf.
Schlecht ist dies aber in keinster Weise, denn innerhalb der bisher einwöchigen intensiven Nutzung der Smik App, hatte ich keine Abstürze oder Fehler. Auch wurden neue Leuchtmittel und Schalter beim ersten Suchvorgang gefunden und konnten eingerichtet werden. Die Entwicklung der App liegt wohl auch ein bisschen an uns Anwendern, umso mehr sie genutzt wird, je stärker wird auch die Entwicklung vorangetrieben.
Was ich allerdings nicht verstehe, warum die Anleitung des „Zurücksetzens“ eines Leuchtmittels immer aufwendig auf der Seite des Herstellers recherchiert werden muss, statt es direkt mit in die App zu nehmen.
Diese Produkte gibt es von Paulmann
Das Smik Gateway arbeitet mit dem ZigBee Standard und alleine bei Paulmann auf der Webseite gibt es insgesamt 5 Seiten mit jeweils 60 ZigBee-Produkten. Zudem lassen sich auch andere Hersteller anlernen, was die Bandbreite der Produkte unmessbar erhöht.
Ein Klassiker von Paulmann ist beispielsweise der Smart Plug, worüber ihr verschiedene nicht „smarthome“-fähige Geräte einbinden und steuern könnt. Zwar lässt sich er sich nicht dimmen, aber das ist auch nur in den seltensten Fällen notwendig. Die Maße liegen hier bei 48 mm x 48 mm x 72 mm und preislich wird er aktuell für rund 20 Euro verkauft, wobei die unverbindliche Preisempfehlung bei 31,99 Euro angesetzt ist.
Paulmann Smik Smart Switch
Mit dem Smart Switch von Paulmann könnt ihr eure Leuchtmittel direkt per Touchlink verbinden oder ihr bindet ihn in die Smik App ein. Über letzteres habt ihr die Möglichkeit, insgesamt bis zu acht verschiedene Szenen oder Aktionen auf die Tasten zu legen.
Der Schalter wird mit einer Batterie betrieben und benötigt daher keinen direkten Anschluss an den Strom. Im Lieferumfang ist eine entsprechende Halterung dabei, um ihn an eine normale Unterputz-Dose zu schrauben, per Klebefläche lässt er sich aber auch überall sonst platzieren. Paulmann verlangt dafür eine unverbindliche Preisempfehlung von 49,99 Euro, einige Händler verkaufen den Schalter derzeit aber schon ab rund 33 Euro.
Alle Produkte kann ich hier natürlich nicht vorstellen, aber ihr merkt schon, dass es eine große Auswahl gibt. Übrigens hat Paulmann auch die ein oder andere Outdoor-Leuchte im Sortiment, die natürlich auch angelernt werden können.
Fazit:
Ein endgültiges Ergebnis kann ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht fällen, da eine Woche dafür einfach zu gering ist. Dennoch gefällt mir das Lichtsystem bisher ausgesprochen gut und da sind sowohl das Smik Gateway, als auch die Smik App zu erwähnen.
Die gesamte Installation hat gerade mal fünf Minuten gedauert und schon konnte ich zumindest ein Raum komplett über Smik steuern. Das Einrichten der einzelnen Bereiche innerhalb der App lässt sich entspannt auf dem Sofa erledigen und alle zusätzlichen Schritte ebenfalls.
Keine Frage, dass die App noch nicht ganz ausgereift ist und einige Funktionen noch fehlen, aber dies lässt sich innerhalb der nächsten Zeit relativ einfach ausbessern. Hier spielt auch das gute Gateway mit rein, welches eine sehr gute, wenn nicht sogar perfekte Basis bildet. Preislich ist es mit 59,99 Euro unverbindliche Preisempfehlung aber auf jeden Fall deutlich zu hoch angesetzt. Da kommen die verschiedenen Angebote der Händler mit unter 50 Euro genau richtig.
Nächste Woche wird es zu dem Smik Lichtsystem von Paulmann auch noch ein Video geben, welches das Gateway und die App nochmal näher zeigen wird.
Ein Kommentar
Schade, dass auch Paulmann wieder mit einem Limit von 50 Geräten daher kommt. Ich schaue mich nämlich gerade um, was ich statt der HUE-Bridge nutzen kann.
Was noch interessant wäre: Du sagtest, es sei kompatibel zu anderen Systemen. Dass sich Leuchten und Schalter über Zigbee steuern lassen ist ja nicht neu. Aber wie schaut es denn mit Sensoren oder Schaltern aus dem Tuya oder HUE-Universum aus?